Wir Menschen leben im materiellen Raum. Abgeschieden davon ist das ungreifbare Reich der Ideale: Dort liegt die absolute Vollkommenheit aller denkbaren Dinge - der perfekte Kreis.

"Straying from Deficiency" versucht, eine Art Durchschnitt zu formen, indem es kumulative Eingaben sammelt, die die Erzeugung von absichtlich fehlerhaften Kreisformen lenken. Dieser Durchschnitt soll die Diskussion anregen, ob das, was gezeichnet wird, unserem Verständnis eines perfekten Kreises nahe genug kommt oder nicht. Die gesammelten Daten in Form einer Kaltnadelradierung werden abschließend im Tiefdruckverfahren gedruckt, um die vorangegangene Interaktion weiter zu visualisieren und festzuhalten..

Sowohl die Zeichenmaschine als auch das Sensormodul sind komplett selbstgebaut.Erstere basiert auf einem X-Y-Plotter: Zwei gegenläufige Nema-17-Schrittmotoren in Kombination mit einem CNC-Shield sind für alle Bewegungen zuständig, die die Ätznadel vorne ausführt. Alle Koordinaten erhält der Plotter von einem Sensormodul, das mit einem separaten Arduino verbunden ist. Das Modul enthält sowohl einen Druck- als auch einen Dehnungssensor: Wann immer jemand mit einem der beiden interagiert, kommt es zu einer Widerstandsänderung, die der Mikrocontroller direkt an den Raspberry Pi zurücksendet. Auf diese Weise sind alle verarbeiteten Daten eindeutig der Interaktion eines jeden Benutzers zugeordnet. OpenFrameworks ist das Toolkit, das die eingehenden Daten verarbeitet und die gemappten Werte in G-Code für den mit dem Plotter verbundenen Arduino übersetzt.

Musik: Yaka-anima - Agony of Echoes